Tumorchirurgie

Als „Tumor“ wird allgemein eine bösartige Wucherung bezeichnet. Dies entspricht nicht dem medizinischen Sprachgebrauch, in dem Tumor nichts weiter als „Schwellung“ bedeutet.

Ist eine Schwellung durch echte Gewebezunahme und nicht z. B. durch Wassereinlagerung ins Gewebe begründet (Ödem), wird von einer Geschwulst gesprochen. Diese kann sowohl gutartig als auch bösartig sein.

Zum Bereich der Tumorchirurgie innerhalb der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie zählen alle gutartigen und bösartigen Gewebsvermehrungen der äußeren Gesichtshaut, der Mundschleimhaut und der Speicheldrüsen.

Gutartige Geschwülste sind meist durch langsames Wachstum gekennzeichnet und verdrängen das umgebende Gewebe zu den Seiten. Sie bilden keine Tochtergeschwülste (Metastasen) und bilden sich nach kompletter Entfernung nur selten nach. Dennoch sollte auch diese Art der Geschwulst entfernt werden, da es durch das verdrängende Wachstum zur Beeinträchtigung von Nachbarstrukturen (z. B. Nerven) kommen kann und die Entfernung mit zunehmender Größe immer größere Eingriffe mit sich bringt. Außerdem können solche Geschwülste in seltenen Fällen auch maligne entarten, also bösartig werden.

Bösartige Raumforderungen wachsen schnell und aggressiv durchdringend in benachbarte Gewebe. Sie bilden abhängig von ihrer Größe, Art und Lokalisation Tochtergeschwülste in den umliegenden Hautarealen, Lymphknoten und anderen Körperorganen. Eine rasche Diagnostik und Therapie ist für eine dauerhafte Heilung wichtig.

Viele gut- oder bösartige Tumoren der Gesichts- und Kopfregion lassen sich schmerzlos in Lokalbetäubung und ohne Krankenhausaufenthalt entfernen. Falls ein solches Vorgehen aufgrund der Geschwulstgröße oder Vorerkrankungen des Patienten nicht möglich ist, erfolgt die Behandlung unter Sedierung oder Vollnarkose in unserer Praxis oder unserem Belegkrankenhaus.

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Veränderungen der Gesichtshaut

Auffällige Hautveränderungen und schmerzlose Schwellungen im Bereich der Gesichtshaut sollten abgeklärt werden. In den meisten Fällen reicht eine Probeentnahme oder komplette Entfernung eines Hautbezirkes in lokaler Betäubung und die anschließende mikroskopische Untersuchung von einem erfahrenen Pathologen aus, um Sicherheit zu gewinnen. Um dies so unauffällig und schonend wie nur eben möglich zu bewerkstelligen, sollte gerade im ästhetisch wichtigen Gesichtsbereich die Entfernung durch erfahrene Operateure erfolgen.

Im Falle bösartiger Hautbefunde ist die Entfernung mit Sicherheitsabstand zwingend notwendig. Auch hier sollte die Entfernung durch erfahrene Hand geschehen, der Defekt wird für einige Tage mit einem Verband bedeckt. In der Regel wird erst, nachdem die mikroskopische Untersuchung erbrachte, das die verbliebenen Wundränder keine Veränderungen mehr zeigen, ein möglichst ästhetischer Verschluss der Wunde vorgenommen.

Veränderungen der Mundschleimhaut

Auffällige Mundschleimhautveränderungen und schmerzlose Schwellungen sollten immer abgeklärt werden. In den meisten Fällen reicht die Entnahme einer Probe oder die komplette Entfernung eines veränderten Schleimhautbezirkes in lokaler Betäubung mit anschließender Gewebeuntersuchung durch einen erfahrenen Pathologen aus, um eine bösartige Geschwulst auszuschließen.

Bei den bösartigen Tumoren handelt es sich in den meisten Fällen um direkt von der Schleimhaut ausgehende Geschwülste (Plattenephitelkarzinome). Als Hauptrisikofaktoren gelten Tabak- und Alkoholgenuss.
Im Frühstadium wirkt der betroffene Bereich entzündlich und ist von einer Druckstelle oft nicht zu unterscheiden. Erst später erscheint er als verhärtetes Geschwür, welches mit tieferen Gewebeschichten verwachsen ist.

Bei bösartigen Schleimhautbefunden ist ein rasches Handeln notwendig. In einem solchen Fall würden weiteren Untersuchungen mit dem Patienten besprochen und veranlasst, eine zeitnahe Therapie in einem Zentrum der Umgebung organisiert. Die chirurgische Versorgung von bösartigen Mundschleimhautveränderungen bedarf in aller Regel erheblichen Aufwandes und sollte speziellen Zentren vorbehalten sein.

Veränderungen der Speicheldrüsen

Die großen Speicheldrüsen des Kopfes sind paarig, also auf beiden Seiten des Kopfes annähernd gleich, angelegt. Sie sind jeweils vor dem Ohr (Ohrspeicheldrüse) und unter dem Unterkiefer (Unterzungen-/Unterkieferspeicheldrüse) lokalisiert.
Vergrößerungen der großen Speicheldrüsen des Kopfes können mehrere Ursachen haben. Außer gutartigen und bösartigen Gewebsvermehrungen können vor allem Speichelsteine einen Sekretstau hervorrufen, der zum Anschwellen der Drüse führt.

Speichelsteine können bei günstiger Lage im Ausführungsgang der Drüse durch eine Erweiterung oder Schlitzung des Ganges behandelt werden.

Veränderungen der Speicheldrüsen unter dem Unterkiefer (Unterzungen-/Unterkieferspeicheldrüse) sind gut zugänglich und in aller Regel problemlos zu entfernen. Die Entfernung von Veränderungen in der Ohrspeicheldrüse ist aufgrund der direkten Nähe zum Gesichtsnerven, welcher die Muskeln des Gesichtes versorgt, chirurgisch deutlich aufwendiger.

Bei bösartigen Speicheldrüsenbefunden ist ein rasches Handeln notwendig. In einem solchen Fall würden weiteren Untersuchungen mit dem Patienten besprochen und veranlasst, eine zeitnahe Therapie in einem Zentrum der Umgebung organisiert. Die chirurgische Versorgung von bösartigen Veränderungen der Speicheldrüsen bedarf in aller Regel erheblichen Aufwandes und sollte speziellen Zentren vorbehalten sein.